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VERÄNDERUNG: Das unsichtbare Drehbuch

by Bob Blume
2. Oktober 2025
143 7
Home Bildung
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Oftmals sprach ich schon in Schulen, Verbänden und Unternehmen über Veränderungsprozesse. Wie aber kann dies vorstellbar gemacht werden? In dieser Skizze spreche ich über das, was ich „unsichtbares Drehbuch“ nenne. Der Gedanke zum „unsichtbaren Drehbuch“ kam mir nach einem Gespräch mit einem Autor und Keynotespeaker. Wir sprachen darüber, dass nicht nur Schulen, sondern auch Unternehmen und ganze Gesellschaften auf eine Weise handeln, die sie selbst kaum benennen können. So, als läge unter allem, was wir tun, ein Drehbuch, das wir nicht geschrieben haben, das uns aber doch führt. Dieses Bild begleitet mich seitdem, weil es eine Erklärung dafür bietet, warum so viele Veränderungsprozesse scheitern, noch bevor sie richtig beginnen: Man versucht, die Bühne neu zu dekorieren, ohne das Drehbuch zu kennen, das allen Spielenden ihre Rollen und Handlungen vorgibt.

Das Individuum: Sozialisation als erste Regieanweisung

Für das Individuum beginnt das unsichtbare Drehbuch bereits in der Kindheit. Wir lernen nicht nur durch das, was uns explizit beigebracht wird, sondern auch durch die Zwischentöne, die Atmosphären, die unausgesprochenen Erwartungen. Sozialisation bedeutet nicht nur Wissensvermittlung, sondern das Einüben in implizite Regeln. Wie begrüßt man einander? Was darf man sagen – und was nicht? Welche Gefühle zeigt man in der Öffentlichkeit? Hier kann man von Normen sprechen, also dem Drehbuch, das die Gesellschaft vorgibt, aber auch von kulturellem Kapital. Kulturelles Kapital bezieht sich auf immaterielle soziale Vermögenswerte wie Bildung, Wissen und kulturelle Kompetenzen, die eine Person in der Gesellschaft aufsteigen lassen. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu hat das Konzept geprägt. Er teilt es in drei Hauptformen: inkorporiertes (verinnerlichte Fähigkeiten und Wissen), objektiviertes (materielle Güter wie Bücher und Kunst) und institutionalisiertes (offizielle Anerkennung wie Bildungsabschlüsse) kulturelles Kapital. 

Anders als ein Abschluss sind die inkorporierten Formen nicht direkt zu sehen. Dabei geht es zum Beispiel darum, was man trägt, wie man spricht oder wie man die Gabel hält, wenn man im Restaurant ist. Es handelt sich also um unsichtbare Regieanweisungen formen unser Handeln so tief, dass wir sie oft nicht mehr hinterfragen. Und doch bleibt immer ein Spannungsverhältnis: Das Individuum kann sich entweder fügen, rebellieren oder reflektiert neue Spielräume suchen. Gerade letzteres ist entscheidend – denn es eröffnet die Möglichkeit, das unsichtbare Drehbuch umzuschreiben.

Das geht allerdings nur dann, wenn die Strukturen dies auch erlauben und die Teile des unsichtbaren Drehbuchs sichtbar gemacht werden. In Schule kann das heißen, die Voraussetzungen zu reflektieren, die jeder mitbringt. Oftmals erscheint es so, als dass Bildungsverantwortliche dies zu wenig tun, was dazu führt, dass zwar äußere Bedingungen verändert werden, aber nicht auf die unterschiedlichen Voraussetzungen passen.

Teams: Implizite Regeln der Zusammenarbeit

Besonders stark wirken unsichtbare Drehbücher in Teams. Wer einmal eine neue Stelle angetreten hat, kennt das Phänomen: Es gibt offizielle Regeln – und es gibt das, was wirklich zählt. Nicht selten sind es diese unausgesprochenen Konventionen, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Die unausgesprochenen Regeln und mögliche Reaktionen auf Änderungsprozesse mitzudenken, ist daher gerade in Bezug auf Veränderungen von Zusammenarbeit und entsprechender Zielsetzung essentiell.

In der Organisationsforschung gibt es für den Bruch, der daraus folgen kann, den Begriff der „brauchbaren Illegalität“. Gemeint ist damit das Abweichen von offiziellen Vorgaben, das paradoxerweise notwendig ist, damit ein System funktioniert. So halten sich Mitarbeitende oft nicht an starre Prozessvorgaben, weil sie wissen, dass sie so schneller ans Ziel kommen. Das Drehbuch, das offiziell geschrieben wurde, ist nicht dasjenige, das tatsächlich gespielt wird.

Doch genau darin liegt eine Gefahr: Wenn die unausgesprochenen Regeln stärker wirken als die ausgesprochenen, entsteht ein Klima, in dem Innovation gehemmt wird. Das gilt paradoxerweise aber auch andersherum: Sind Regeln so strikt, dass sie den Gestaltungsraum begrenzen, entsteht kein Raum für Teilhabe, der nötig ist, um auf neue Ideen zu kommen. Teams brauchen daher Räume, in denen sie das Unsichtbare sichtbar machen können – um bewusst zu entscheiden, welche Drehbuchteile sie behalten und welche sie streichen wollen.

Unternehmen: Strukturen als unsichtbare Logik

Noch deutlicher zeigt sich das unsichtbare Drehbuch auf der Ebene von Organisationen. Viele Unternehmen investieren in Change-Projekte, in neue Strategiepapiere oder in aufwändige Restrukturierungen. Doch oft bleibt das Ergebnis ernüchternd. Warum? Weil man die unsichtbare Logik nicht berührt hat.

Die Organisationsentwicklung hat längst erkannt, dass das eigentliche Problem selten der „Widerstand der Mitarbeitenden“ ist. Viel häufiger sind es die verborgenen Regeln, Prozesse und Muster, die eine Organisation prägen. Peter Senge spricht von einer „Fünften Disziplin“, von mentalen Modellen, die unbewusst Handeln bestimmen. Niklas Luhmann beschreibt Organisationen als Systeme, die nach eigenen, oft verborgenen Codes funktionieren. Wer Veränderung will, muss diese Codes sichtbar machen.

Ein Beispiel: In einem Unternehmen wird offiziell „Fehlerfreundlichkeit“ propagiert. Doch wer tatsächlich einen Fehler zugibt, muss mit Karriereeinbußen rechnen. Die Diskrepanz zwischen sichtbarem und unsichtbarem Drehbuch lähmt den gesamten Betrieb. Erst wenn beides übereinstimmt, wird Transformation möglich.

Gesellschaft: Narrative und Traditionen

Auf gesellschaftlicher Ebene ist das unsichtbare Drehbuch besonders mächtig. Hier sind es Narrative, Traditionen und kulturelle Selbstverständlichkeiten, die bestimmen, wie wir handeln. Welche Geschichten über Erfolg wir erzählen. Welche Vorstellungen von Bildung, Arbeit, Familie oder Geschlechterrollen als selbstverständlich gelten.

Diese Muster sind oft so tief verankert, dass sie kaum sichtbar sind – und doch enorme Macht entfalten. Sie entscheiden darüber, wer dazugehört und wer ausgeschlossen wird, wer gehört wird und wer nicht. Gesellschaftlicher Wandel gelingt nur, wenn man diese Narrative kritisch reflektiert und neu schreibt. Bewegungen wie #MeToo oder Fridays for Future haben genau das getan: Sie haben ein unsichtbares Drehbuch sichtbar gemacht – und verändert. Veränderungsprozesse in Mehrebenensystemen (wie beispielsweise dem Bildungssystem) haben vor allem dann Chancen, wenn jede Ebene von der Veränderung betroffen wird, wenn also die individuellen Möglichkeiten auf eine Struktur treffen, die wiederum im Großen willkommen geheißen wird.

Möglichkeiten der Veränderung: Das Drehbuch neu schreiben

Die entscheidende Frage lautet: Wie können wir dieses unsichtbare Drehbuch ändern?

  • Individuell: Durch Reflexion, durch Bildung, durch die Fähigkeit, Muster zu erkennen und die eigenen Handlungen bewusst zu wählen.

  • Im Team: Durch offene Gespräche über das, was unausgesprochen gilt. Durch die Bereitschaft, brauchbare Illegalitäten nicht nur zu tolerieren, sondern produktiv zu reflektieren.

  • In Organisationen: Durch systematische Organisationsentwicklung, die sich nicht mit sichtbaren Strukturen zufriedengibt, sondern auch die verborgenen Codes untersucht.

  • In der Gesellschaft: Durch demokratische Diskurse, durch Medienbildung, durch die Fähigkeit, Narrative zu erkennen und zu verändern.

Das Umschreiben des unsichtbaren Drehbuchs ist kein einmaliger Akt, sondern ein Prozess – ein immer wieder neues Aushandeln von Rollen, Regeln und Möglichkeiten.

Meine Erfahrung: Veränderung ohne Blick ins Drehbuch

Meine Erfahrung zeigt: Schulen, Verbände und Unternehmen machen sich meist auf den Weg, ihr unsichtbares Drehbuch zu ändern. Sie starten Projekte, sie reformieren, sie reden von Wandel. Doch oft geschieht all das, ohne dass das eigentliche Drehbuch überhaupt erkannt wurde. Man ändert Figuren, Szenen und Requisiten – aber nicht den Text, der allen Handlungen zugrunde liegt.

Genau dort aber beginnt die eigentliche Transformation: im Mut, das Unsichtbare sichtbar zu machen.

Eine Einladung zum Hinsehen

Wenn wir weiter in unsichtbaren Drehbüchern spielen, bleiben wir Statisten. Wenn wir beginnen, sie zu erkennen und umzuschreiben, werden wir zu Autorinnen und Autoren unserer eigenen Zukunft. Ich freue mich, dies weiterzudenken und darüber zu sprechen, auch deshalb, weil wir es uns nicht leisten können, blind nach einem Drehbuch zu spielen, dessen roten Faden wir genauso wenig kennen wie seine Dramaturgie.

Bob Blume

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