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KURZGESCHICHTE: „Dir und mir“

by Bob Blume
5. Oktober 2025
144 6
Home Bildung
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Obwohl keine Wolken am Himmel waren, konnten die Sonnenstrahlen erst Charlottes Zimmer erhellen, als die Außensensorik die Jalousien auf die für das Aufstehen als optimale 24,7% Öffnung verändert hatte. Die Strahlen trafen sie genau über der Stirn, so dass sie einen roten Schein auf den noch geschlossenen Augen wahrnahm. Die Einstrahlung aktivierte ihre Morgen-Playlist, das Teewasser begann zu kochen. Ein neuer Tag.

Auch dieser begann, ohne dass sie daran beteiligt war. Im Aufwachen tasteten die über ihr an der Decke angebrachten Infrarotsensoren ihre Bewegungen ab, ihr Schlaf wurde in Diagramme übersetzt, ihre Atemzüge gezählt, ihr Herz auf Unregelmäßigkeiten geprüft. Das System entschied, dass jetzt der perfekte Moment sei, um sie an die Oberfläche zu holen.

47% Öffnung. Kein Sonnenstrahl fiel herein, der nicht vorher berechnet war. Das Licht ergoss sich wie ein gleichmäßiger Strom in den Raum, exakt abgestimmt, jede Farbe, jede Temperatur wie am Tag zuvor. Charlotte hatte sich längst daran gewöhnt, doch manchmal ertappte sie sich bei dem Gedanken, dass es schöner wäre, überrascht zu werden.

„Guten Morgen, Charlotte“, sagte eine freundliche Stimme. Sie begleitete sie, seit sie Kind war. Warm, aber unendlich neutral. „Schlafqualität: 91,7 Prozent. Erholungsindex: stabil. Empfehlung: proteinreiches Frühstück.“

„Hast du nicht etwas vergessen“, sagte Charlotte.

„Das Wort des Tages ist ‚Berührung‘“, sagte die Stimme emotionslos. Immerhin diese kleine Überraschung hatte sie einprogrammieren können. „Definiere.“

„Berührung im abstrakten Sinne bezeichnet seelisches oder geistiges Ergriffenwerden durch etwas oder jemanden, etwa durch Gedanken, Worte, Musik oder Erlebnisse. Es geht um eine innere Bewegung, die Nähe, Verständnis, Austausch oder Verbundenheit auf emotionaler oder intellektueller Ebene stiftet.“ Die Stimme klang, als hätte sie Zuneigung. Aber Charlotte wusste, sie hatte keine.

Eine Schublade fuhr auf. Eine Schale erschien, gefüllt mit grauer Masse, cremig, leicht dampfend. Protein, Aminosäuren, Vitamine – exakt auf sie zugeschnitten. Kein Geschmack, nur Versorgung. Immerhin war hatte der Tee Geschmack, wenn auch immer dieselbe Mischung aus Pfefferminze, Salbei und Hagebutte. Fürs Immunsystem. Sie aß schweigend. Über dem Tisch leuchteten ihre Werte auf: Puls stabil. Muskeln regeneriert. Darmflora ausgeglichen. Sie dachte nicht darüber nach. Wieso auch, wenn das System alles im Griff hatte. Die Musik schaltete automatisch auf eine energischere Playlist, damit sie nicht wieder müde wurde.

Während sie ihren Vitalmischung löffelte, startete der Kalender. „Heute Vormittag: Modul ‚Algorithmisches Denken‘. Abend: Sozialtraining. Erinnerung: Morgen Präsentation im Simulationslabor. Nächstes Quartal: Wahlmodul Mediengeschichte.“ Die Stimme machte Pausen, genau so lang, wie Charlotte brauchte, um die Information zu verarbeiten. Alles berechnet, selbst das Schweigen. Aber sie freute sich. Sie hatte lange überlegt, was sie tun würde, sobald sie die Möglichkeit eines Wahlmoduls hatte. Deshalb hatte sie lange darüber nachgedacht. Mediengeschichte hörte sich spannend an und das Quartal wechselte in einigen Tagen.

Ihr Overall lag gefaltet auf dem Stuhl. Sie zog ihn an, spürte, wie er sich ihrem Körper anpasste. Die Fixpunkte blinkten, das heißt Temperatur, Haltung, Herzschlag konnten nun weiterhin gemessen werden. Wenn sie zu flach atmete, vibrierte Fixpunkt 2, direkt über der Pulsader. Wenn sie zu lange stillstand, erinnerte er sie an Bewegung. Manchmal hatte sie das Gefühl, er kannte sie besser als sie sich selbst. Wenn man von Kennen sprechen konnte.

Sie stellte sich an die Straße, um eines der Automobile abzupassen, drückte auf den Transportknopf oberhalb ihres Halses und ein Fahrzeug bog zu ihr ab. Es öffnete die Tür, ohne dass sie sie berührte. Innen war es still, die Sitze schmiegten sich an ihren Körper. Das Fahrzeug glitt los. Charlotte fuhr, ohne zu fahren. Die Stadt zog vorbei: Glasfassaden, spiegelnde Oberflächen, Solarpaneele. Häuser, die alle gleich aussahen. Funktional, geeicht, duplizierbar. Kein Lärm, keine hupenden Autos, keine Menschen, die hasteten. Alles verlief synchron, wie ein einziger, reibungsloser Atemzug. Sie lehnte den Kopf an die Scheibe, sah ihr Gesicht im Glas. Blass. Ohne Überraschung. Sie fragte sich, wann sie das letzte Mal etwas gesehen hatte, das nicht vorhergesagt war. Es war gut, dass sie heute einen Präsenztag in der Schule angemeldet hatte. „Berührung“, hauchte sie zu sich selbst.

Vor der Schule hielten die Fahrzeuge gleichzeitig. Jugendliche stiegen aus, alle in blauen Overalls, begleitet von dem violetten Schimmer ihrer Assistenten. Sie bewegten sich durch die Flure wie Ströme von Wasser nebeneinander, ohne sich zu berühren.

Manchmal sagte jemand „Dir und mir“. Das war der Gruß. Die Worte klangen wie ein Rest eines Wunsches, den niemand mehr verstand. Es verhallte, ging unter im Murmeln der Stimmen, die nur für ihre Besitzer bestimmt waren. Finger zeichneten in der Luft, gaben Hinweise an die Agumented Reality. Kontrollformen wurden ausgesprochen. Erinnerungen diktiert. Jeder sprach – aber keiner miteinander.

Die Flure waren voller Geräusch. Und doch leer. Es roch nach nichts. Alles war rein und leer.

So vergingen die Tage. Schlafanalyse. Empfehlung. Nährstoff. Modul. Simulation. Aber immerhin neue Worte: Gemeinschaft, Muse, Wechselspiel, Abendrot, Zartheit.

Dann wieder: Sozialtraining. Ein Gruß, ein Nicken, „Dir und mir“, eine Tür, die sich von selbst öffnete. Charlotte wusste nicht, ob es Langeweile war, was sie empfand. Das Wort war alt. Aber manchmal fühlte es sich an, als würde etwas in ihr stiller werden, Tag für Tag.

Dann der Wechsel ins neue Quartal. Neue Module. Sie hatte „Mediengeschichte“ gewählt, obwohl es immer hieß, dass der Blick nach hinten nichts erzähle, dass der Blick nach vorne nicht bereithalte. Sie freute sich dennoch. Vielleicht, weil es alt klang. Vielleicht, weil sie müde war. „Erschöpfung.“ „Definiere.“ „Ein Zustand ausgeprägter körperlicher, geistiger oder emotionaler Kraftlosigkeit, der nach anhaltender Belastung oder Stress auftritt. Typisch sind anhaltende Müdigkeit, reduzierte Leistungsfähigkeit, Rückzug von sozialen Aktivitäten sowie eine verminderte Fähigkeit zur Regeneration.“

Sie wurde zur Schule gefahren, durch die lauten, leisen Flure. Türen öffneten sich, schlossen. Es roch nicht. „Enthusiasmus“, sagte sie nun fast jeden Tag. Als Mantra. Dann die erste Stunde. Der Raum war groß und fast leer. Sie setzte sich nach vorne. Die Stühle blieben unbesetzt. Bis jemand kam. Ein Junge, zu spät. Er stolperte fast beim Eintreten. Dunkle Haare. Seine Augen trafen ihre. Nicht flüchtig, nicht neben sie vorbei. Direkt. Ein Blick, der sie traf. Sie wandte sich ab. Er auch.

Die Stimme des Moduls begann: „Thema: Briefe. Historische Kommunikationsform. Unökonomisch. Ineffizient. Dennoch kulturprägend.“ Auf dem Display erschienen vergilbte Blätter, krumme Linien, Tintenkleckse. Worte, mit der Hand geschrieben. Liebesbriefe, Kriegsbriefe, Finke, Zeh, Lewald. Charlotte starrte auf die Bilder, als hätten sie nur auf sie gewartet. Dann beschloss sie etwas. Einfach so. Der Junge war weg. Sie fuhr nach Hause.

Am Abend ging sie auf die dritte Ebene. Sie war schonmal da gewesen. Dahinter zwischen den verglasten Zwischendecken ein alter Gang. Dahinter Tapeten. Stechender Geruch, den sie nicht beschreiben konnte. Es ging weiter auf eine Leiter, dann eine Luke. Sie öffnete sie und alte Farbteilchen regneten in ihre Augen. Sie stieg hoch. Dachboden. „Im 21. Jahrhundert Raum direkt unter dem Dach eines Hauses, meist oberhalb des obersten Geschosses. Er ist oft unbeheizt, spärlich eingerichtet und wird hauptsächlich als Lager- oder Abstellraum genutzt.“ Zwischen Tand, alten Kleidern und Holzbrettern stand eine Holzkiste. Sie hielt den Atem an. Tatsächlich: Papier. Dünn, vergilbt, brüchig. Es roch nach Staub, nach Zeit. Sie hielt ein Blatt in der Hand. Es raschelte, leise, wie ein Atemzug.

Am nächsten Tag („Sehnsucht“) ging sie in einen der letzten verbliebenen kleinen Laden am Südende der Stadt. Hier verkaufte jemand selbst. „Dir und mir. Was genau möchtest du?“ Ein alter Mann war kurz erschrocken, dann lächelte er. In der hintersten Ecke lag das längliche Werkzeug. Holz, schwarz, schlicht. Spitze vorne. Der Verkäufer legte ihn in ihre Hand. Sein Blick blieb einen Moment länger an ihr hängen, als wüsste er etwas, das sie selbst noch nicht verstand. Sie ging schnell wieder nach Hause, so viele Gedanken an morgen.

Schlafanalyse. Empfehlung. Nährstoff. Modul. Simulation. „Hoffnungsschimmer“. Sie musste es nicht definieren lassen. Schule. Im Modulraum saß der Junge bereits da. Charlotte sagte „Dir und mir“. Er nickte, schwieg. Sie schlich an ihm vorbei, setzte sich. Ein Stück Papier fiel neben ihn. Er hob es auf. Sie ging. Ihr Herz schlug zu schnell, als hätte sie etwas Verbotenes getan. Der Anzug warnte: Erhöhte Frequenz.

Am Tag darauf lag ein Blatt auf ihrem Platz. Schiefe, unsichere Schrift: „Du auch?“ Zwei Worte. Sie glühten in ihr nach. Anzug: Konstante Frequenzunterschiede. Arztbesuch wird empfohlen. Sie ignorierte es.

Sie ließen Fetzen fallen. Blätter. Dazwischen der Kurs: „Ineffiziente Kommunikation, Problematik des Vergessenwerdens, romantisch Vorstellung von Gegenseitigkeit.“

Sie waren wegen etwas anderen da. Kleine Zettel, fallen gelassen. Worte, die nicht gespeichert wurden. „Ich.“ „Träume.“ „Warum?“ Ungleichmäßig, unvollkommen. Aber echt. Die Tage veränderten sich. Unter der gleichförmigen Oberfläche lag plötzlich ein Zittern, das vorher nicht da war. Sie musste raus. Er musste raus. Zwei Richtungen.

Sie trafen sich am Fluss, außerhalb der Stadt. Das Wasser rauschte, unberechenbar. Sie saßen nebeneinander. Zwischen ihnen ein Blatt. Sie schrieben schweigend. Kleine Sätze, halbe Fragen. „Licht.“ „Später.“ „Wir?“ Sie sprachen nicht. Es lag zu viel Unvollkommenheit in dem neu entdeckten, Alten. Menschen gingen vorbei, warfen ihnen Blicke zu, misstrauisch. Als hielten sie etwas Gefährliches in den Händen. Vielleicht taten sie das. Papier ließ sich nicht kontrollieren.

Sie rückten näher. Zuerst kaum merklich, dann deutlicher. Schließlich berührten sich ihre Hände. Sie ließen sie liegen. Das war die eigentliche Botschaft. Was mit dem Papier geschehen würde, wusste Charlotte nicht. Vielleicht fand es jemand. Vielleicht zerrissen sie es. Vielleicht bewahrten sie es. Es spielte keine Rolle. Die Berührung war geschehen. Nicht als Definition im hallenden Raum des Wiederholbaren. Sondern als Blick in die Welt des anderen. „Dir und mir“, schrieb sie auf ein Blatt und gab es ihm. Und er schaute und wiederholte die Worte so sanft, als hätten sie beide sie noch nie zuvor gehört.

Bob Blume

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