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UNTERRICHT: TikTok-Algorithmus-Experiment

by Bob Blume
30. Juni 2025
147 3
Home Bildung
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Wie lässt sich algorithmische Medienlogik im Unterricht erfahrbar machen? In einer 10. Klasse habe ich ein Experiment durchgeführt, das genau das ermöglicht hat – mit überraschenden, zum Teil erschreckenden Ergebnissen. Ziel war es, Plattformmechanismen nicht nur theoretisch zu besprechen, sondern sie selbst zu erleben, zu beobachten und zu reflektieren.

Die Diskussion

Momentan findet allerorten die Diskussion um Smartphone-Verbote und Social-Media ab 16 Jahren statt. Eine aus meiner Sicht wichtige Diskussion, die längst nicht zu Ende geführt worden ist. Die große Frage ist allerdings, was wir tun, bis es zu einem Verbot kommt. Eine Antwort ist in der Medienpädagogik zu finden. Allerdings gibt es hier auch die unterschiedlichsten Herangehensweisen: Während einige Klassen das Schreiben auf dem Keyboard lernen, weitere Excel und Mails bedienen sollen und wieder andere Filme erstellen, glaube ich, dass die Reflexion der momentanen sozialmedialen Welt besonderes Interesse verdient hat. Dies schließt explizit an das „Strategiepapier Bildung in der digitalen Welt“ der KMK an, das seit 2016 besteht, in Teilen in die Bildungspläne geflossen, aber ansonsten breitflächig ignoriert worden ist. Der für diesen Beitrag relevante Themenbereich findet sich unter Abschnitt 6.2

Medien in der digitalen Welt verstehen und reflektieren

6.2.1.  Vielfalt der digitalen Medienlandschaft kennen

6.2.2.  Chancen und Risiken des Mediengebrauchs in unterschiedlichen Lebens- bereichen erkennen, eigenen Mediengebrauch reflektieren und ggf. modi- fizieren

6.2.3.  Vorteile und Risiken von Geschäftsaktivitäten und Services im Internet analysieren und beurteilen

6.2.4.  Wirtschaftliche Bedeutung der digitalen Medien und digitaler Technologien kennen und sie für eigene Geschäftsideen nutzen

6.2.5.  Die Bedeutung von digitalen Medien für die politische Meinungsbildung und Entscheidungsfindung kennen und nutzen

6.2.6.  Potenziale der Digitalisierung im Sinne sozialer Integration und sozialer Teilhabe erkennen, analysieren und reflektieren

Die Zielsetzung

Die algorithmische Steuerung digitaler Plattformen wie TikTok bleibt für viele Schülerinnen und Schüler abstrakt – selbst wenn sie täglich mit ihr konfrontiert sind. Das ist auch kein Wunder. Oliver Burkeman schreibt in seinem Buch „Four Thousand Weeks“ bemerkenswerte Sätze zur Aufmerksamkeit (eigene Übersetzung): Dasjenige, dem du Aufmerksamkeit gibst, definiert für dich, was Realität ist. (…) Um die Dinge noch schwieriger zu gestalten: Es kann sehr schwierig sein, überhaupt zu bemerken, wenn deine Perspektive aufs Leben verändert worden ist, was an dem speziellen Problem der Aufmerksamkeit liegt: Es ist extrem schwierig, dass diese sich selbst überwacht. Das einzige Werkzeug, dass man hat, um herauszufinden, was mit der Aufmerksamkeit passiert, ist die Aufmerksamkeit.“

Ziel des Unterrichtsvorhabens war es daher, die Wirkweise von Algorithmen am eigenen Beispiel zu erleben, kritisch zu hinterfragen und im Sinne einer reflektierten Mediennutzung einzuordnen. Die These war (und ist) dass die Aufmerksamkeit dann besser gesteuert werden kann, wenn es nicht schon die eigene Filterbubble ist, die man vor sich hat, da diese ja eine vorgegebene Realität zeigt, die man als normal annimmt. Die Methode eignet sich sowohl für Politik, Gemeinschaftskunde, Deutsch oder Ethik als auch für projektorientierte Medienbildungseinheiten.

Die Idee

Zentrale Überlegung war: Wenn man als Nutzer in Rollen schlüpft und ein TikTok-Konto mit bestimmten Interessen füttert, dann kann man den Algorithmus beim Arbeiten zusehen. Genau das haben wir getan: 6 Gruppen, zehn Rollen, 6 TikTok-Accounts. Ziel: Die For-You-Pages beobachten, Veränderungen festhalten und die Plattformlogik erfahrbar machen.

Zur systematischen Dokumentation kam ein Etherpad zum Einsatz – ein webbasiertes kollaboratives Textdokument, das sich ideal für Unterricht eignet. Es erlaubt nicht nur zeitgleiches Arbeiten an einem Text, sondern fördert auch transparente Reflexion und Teamarbeit. Die Rollen wurden mit dem Wheel of Names ausgeteilt (eine kleine, spannungsbehaftete Einleitung).

Die Durchführung

Die Methode lässt sich in fünf Phasen strukturieren:

  1. Vorbereitung

    • Einführung in Plattformmechanismen: Was ist ein Algorithmus?
      → Ein Algorithmus ist ein Regelwerk, das auf Basis von Interaktionen (Likes, Shares, Kommentare, Verweildauer etc.) entscheidet, welche Inhalte einem Nutzer angezeigt werden.

    • Ziel des Experiments klären: Wir beobachten nicht Inhalte per se, sondern analysieren, wie sie entstehen.

  2. Rollenvergabe
    Über ein Namensrad (z. B. Wheel of Names) wurden folgende Rollen zufällig vergeben:

    • Heinz, 67 – Traktorliebe & rechte Meinungsmacher

    • Jamal, 17 – Deutschrap, Fitness, Straße

    • Elena, 22 – alternativ, antifaschistisch

    • Bernd, 74 – Rentner mit Heimwerkerleidenschaft

    • Sabine, 45 – spirituelle Heilpraktikerin

    • Rüdiger, 58 – konservativer Politik-Junkie

    • Elvira, 63 – Ostalgikerin

    • (weitere Rollen möglich – z. B. Gamer, Influencerin, Klimaaktivist)

    •  👉 Das Rollenkarten können hier heruntergeladen werden.

  3. Beobachtungsphase
    Die Gruppen arbeiteten über mehrere Tage hinweg an ihren Accounts. Protokolliert wurden folgende Punkte:

    • Welche Videos wurden zu Beginn gezeigt?

    • Welche Hashtags, Themen, politischen Inhalte traten auf?

    • Welche Auffälligkeiten ergaben sich (z. B. Hate Speech, Verschwörungen, Sexismus)?

    • Wie schnell veränderte sich der Feed?

    • Welche Weltsicht wurde transportiert?

    👉 Das Beobachtungsraster kann hier heruntergeladen werden.

  4. Gemeinsame Analyse im Etherpad
    Die Protokolle wurden synchronisiert und verglichen. Dadurch konnten die Schülerinnen und Schüler Unterschiede, aber auch algorithmische Gemeinsamkeiten herausarbeiten.

  5. Reflexionsphase
    Zur Vertiefung kamen folgende Fragen zum Einsatz – wahlweise als Gruppenarbeit oder individuelle Aufgabe:

✍️ Reflexionsfragen für die Abschlussphase

  • Wie unterscheidet sich der Feed von Person zu Person?

  • Welche Inhalte wurden besonders stark vorgeschlagen – und warum?

  • Welche „Gefahren“ birgt der TikTok-Algorithmus für junge Menschen?

  • Wie wirkt sich das Like-/Scroll-Verhalten auf den Feed aus?

  • Welche Rolle spielt der Algorithmus bei der Meinungsbildung?

  • Was bedeutet das für unsere Medienkompetenz?

  • Welche Verantwortung hat TikTok als Plattform?

  • Hättest du erwartet, dass der Algorithmus so stark personalisiert?

  • Welche Schlüsse ziehst du für deinen eigenen Umgang mit TikTok?

Ergebnisse und Beobachtungen

Die Ergebnisse zeigten eindrücklich:

  • Schon nach wenigen Interaktionen veränderte sich der Feed massiv.

  • Bestimmte Inhalte (z. B. sexistische Memes, rechtspopulistische Narrative) wurden durch gezielte Likes stark befördert.

  • Politische Polarisierung trat besonders schnell bei „rechten“ Rollen ein.

  • Bei „linken“ Rollen war es deutlich schwieriger, den Feed algorithmisch in eine rechte Richtung zu verschieben – selbst mit drastischen Kommentaren und Follows.

  • Selbst harmlos erscheinende Interessen wie „Fitness“ oder „Gartenarbeit“ führten mitunter zu problematischen Bubbles.

Warum das Medienpädagogik ist – und warum es mehr davon braucht

Was hier passiert ist, war eine Form der aktiven Medienpädagogik. Die Schüler:innen wurden nicht belehrt, sondern ermächtigt. Sie konnten erleben, wie subtil digitale Systeme wirken. Sie lernten, dass Meinungsbildung im Netz nicht neutral geschieht – und dass kritische Distanz keine Option, sondern Notwendigkeit ist.

Und genau deshalb gehört solche Medienbildung nicht an den Rand des Stundenplans, sondern ins Zentrum: Wenn wir nicht vermitteln, wie Medien funktionieren, überlassen wir Kinder und Jugendliche denen, die diese Medien für sichnutzen – ob ideologisch, wirtschaftlich oder destruktiv.

Fazit

Das TikTok-Algorithmus-Experiment war ein Beispiel dafür, wie Medienbildung praxisnah und erkenntnisreich sein kann – ohne Zusatzmaterialien, aber mit klarer Struktur und kritischer Haltung. Es zeigt: Wenn Schülerinnen und Schüler selbst erleben, wie soziale Plattformen funktionieren, entsteht nicht nur Verständnis, sondern oft auch eine neue Wachsamkeit.

Gerade angesichts der politischen Herausforderungen in digitalen Räumen ist das kein „nice to have“, sondern demokratische Notwendigkeit.

Wenn du die Methode selbst ausprobieren willst oder Fragen hast, melde dich gern oder kommentiere den Beitrag. 
👉 Wer das Ganze durchführen möchte, kann den Beitrag als Leitfaden nehmen und die Rollenkarten und die Reflexionskarten hier herunterladen.

Bob Blume

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