Tech News, Magazine & Review WordPress Theme 2017
  • Blog
  • Der Digital Schamane
    • Ikigai: Das japanische Geheimnis für ein erfülltes  Leben
    • Entfesseln Sie Ihr innovatives Potenzial mit den Denkhüten von de Bono
    • Enthüllen Sie die Geheimnisse Ihres inneren Teams: Eine einfacher Leitfaden
    • Die Kunst der kollegialen Fallberatung: Förderung einer Kultur der Zusammenarbeit und des Lernens
    • Vom Träumen zur Wirklichkeit: Die Kraft der Walt Disney Methode!
  • Spiele
Freitag, 16. Mai 2025
No Result
View All Result
  • Blog
  • Der Digital Schamane
    • Ikigai: Das japanische Geheimnis für ein erfülltes  Leben
    • Entfesseln Sie Ihr innovatives Potenzial mit den Denkhüten von de Bono
    • Enthüllen Sie die Geheimnisse Ihres inneren Teams: Eine einfacher Leitfaden
    • Die Kunst der kollegialen Fallberatung: Förderung einer Kultur der Zusammenarbeit und des Lernens
    • Vom Träumen zur Wirklichkeit: Die Kraft der Walt Disney Methode!
  • Spiele
No Result
View All Result
Arbeit 4.0 und KI: die Zukunft ist jetzt!
No Result
View All Result

Synästhesie: Ich fühlsehe was, was du nicht siehst

by Svenja Hofert
17. September 2024
147 3
Home New Work
Share on FacebookShare on Twitter

Alle Menschen nehmen gleich wahr und fühlen ähnlich? Von wegen. Unterschiede in Wahrnehmung und Verarbeitung bleiben uns oft verborgen. Auch wir selbst sind uns ihrer nicht bewusst. Dabei sind sie ein wichtiger Hinweis, etwa auf Kreativität. In diesem Beitrag geht es um eine Form der Neurodiversität, der Synästhesie. Und um eine Idee, wie wir uns jenseits der Worte verständigen können.

Siehst du das genauso wie ich? Eine verrückte Frage, wenn wir uns das Phänomen der Synästhesie vor Augen halten.

Wie siehst du Jahreszeiten in deinem inneren Bild?

Falls du die Jahreszeiten dreidimensional im Kreis siehst, geht es dir wie mir. Ganz normal ist das offensichtlich nicht. Manche sehen auch eine visuell lineare Anordnung. Und ganz sicher gibt es noch viel mehr weitere Varianten und Variationen.

Wir messen Persönlichkeit mit den Big Five. Wir machen IQ-Tests. Aber all das fördert nicht zutage, welche Besonderheiten in unseren Gehirnen und Körpern bestehen, aus denen auch besondere Stärken erwachsen.

Was man sich erst beim Wein erzählt

Persönliche, vertraute Geschichten werden oft abends beim Wein, Bier oder Tee erzählt. Wenn es um nichts mehr geht, dann kommt zutage, worüber sonst niemand spricht.

Vor einiger Zeit war ich mit einer Seminargruppe auf dem wunderbaren Gut Kattendorf. 4 Tage arbeiteten wir an den Herausforderungen in dieser schnellen Welt und dem Umgang damit. Es ging im engeren Sinn um Psychologie der Veränderung. Und was dabei für Themen aufkommen! Viele haben damit zu tun, dass wir uns einfach nicht verstehen.

Und ein Aspekt geht dabei oft völlig unter: Unsere Wahrnehmung. Die Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten und selbst produzieren. Diese besteht aus Bildern, Gerüchen, Berührungsempfindungen Zahlen, Worten und Gefühlen… Aber wir fokussieren immer nur auf eins davon. Wir stellen Zahlen und Worte in den Mittelpunkt. Dabei lassen wir so viel Wichtiges außen vor!

Wir hatten in unserer Gruppe jemand, der das Alphabet dreidimensional sieht. Es gab die Jahreszeiten im Kreis. Einer sah zeit seines Lebens Zahlen, die mit Farben belegt waren. Eine rechnete mit Bildern. Da war die eingangs erwähnte Kreisanordnung der Jahreszahlen (spricht man nicht auch vom “Jahreskreis”?). Da war ich, die Erinnerungen mit Gerüchen würzt. Alle acht Teilnehmenden hatten Besonderheiten, über die sie noch nie gesprochen hatten.

Worte wie “Gedankenaustausch” transportieren im Grunde eine Falschinformation; die Vorstellung nämlich, dass dieser möglich ist.

Wer kommt eigentlich wie zu Erkenntnis?

Der bildliche Austausch über die Art und Weise unseres inneren Sehens, entfachte ein Gedanken-Feuerwerk. Wer kommt eigentlich wie zu Erkenntnis? Was lösen Ideen von anderen bildlich in mir aus? Und was irritiert mich, was andere nicht mal merken? Wo geht auch viel Information verloren, weil wir auf Worte und Gemeinsamkeiten fokussieren, statt auf Annehmen der Unterschiede und der Suche nach Verbindung.

Was ist Synästhesie?

Synästhesie ist ein Phänomen, bei dem die Stimulation einer Sinnes- oder kognitiven Bahn zu automatischen, unfreiwilligen Erfahrungen in einer zweiten Sinnes- oder kognitiven Bahn führt. Das bedeutet dann, dass man etwas “zugleich” sieht und hört oder riecht und sieht oder schmeckt und sieht. Oder…

Es gibt viele Arten von Synästhesie, wobei einige Menschen zum Beispiel Farben hören oder Geschmacksempfindungen sehen können. Laut deutscher Gesellschaft für Synästhesie sind es 60 bis 80 verschiedene Formen und bis heute sind diese sehr schwer messbar.

Rund 4% der Bevölkerung verarbeiten Informationen oder einen Teil davon im synästhetischen Mustern. Inzwischen bestehen auch verschiedene Testverfahren. Online verfügbar ist der sehr oberflächliche Test Synesthesia Battery. Er zielt aber nur auf Farbsehen, also Farb-Graphem-Synästhesie. Seriösere Verfahren sind auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Synästhesie genannt.

60 Formen von Synästhesie, mindestens

Ich sehe selbst viel in inneren Filmszenen. Manchmal spielt eine Musik. Wenn jemand spricht, legte mein innerer Plattenspieler manchmal Songs aus. So das Lied „Pi“ von Kate Bush. Es geht da um Zahlenliebe. Ich habe auch ein extremes Geruchsgedächtnis. Orte sind bei mir mit Gerüchen belegt.

Ein filmisch-visuelles oder klangvoll audititives Gedächtnis ist gar nicht so selten. Ich bin mir aber selbst nicht sicher, ob ich wirklich zwei Spuren im Gehirn verarbeite oder einfach nur eine “blühende Fantasie” besitze, wie es meine Mutter sagte.

Beim filmischen Gedächtnis stellt man sich Erinnerungen als klare, detaillierte Bilder oder Szenen vor – oder hört Stimmen (und nein, hier sind wir noch nicht im Psychotischen). Erinnerungen werden in einer Weise visualisiert werden, die an das Ansehen eines Films erinnert.

Besondere kreative Stärken

Aus den Synästhesien ergeben sich besondere Stärken, die ebensowenig beachtet werden. Müssten Regisseure nicht häufiger synästhetisch sein? Ist es nicht ein offensichtlicher Vorteil für Künstlerinnen? Und auch für Wissenschaftler? Untersucht ist das alles nicht.

Aber der Zusammenhang mit Kreativität ist wahrscheinlich. Vermutet wird auch ein Zusammenhang mit Intelligenz, aber der ist bisher nicht nachgewiesen. Denn: über diese Dinge wird nicht gesprochen. Auffällig war für mich, dass an jenem Abend in Kattendorf alle vier von fünf Synästhetikern promoviert waren. Aber das mag Zufall sein…

Zurück zum bildlichen Kalender. Er geht zurück auf die räumlich-sequenzielle Synästhesie. Mit dieser Form der Informationsverarbeitung ordnen Menschen sequenzielle Konzepte (wie Zahlen, Wochentage oder Buchstaben des Alphabets) automatisch in einem dreidimensionalen Raum um sich herum an. Da muss ich an die Serie „The Good Doctor“ denken, in der der autistische Mediziner bei Erkenntnisprozessen einen dreidimensionalen Raum betritt. Aber nein, die beschriebenen Phänomene sind nicht verbunden mit Autismus. Sie sind nur ähnlich.

Sie sind nur eine mehr oder weniger große statistische Besonderheit. Aber die Statistik spielt auch eine Rolle: Sie misst den Durchschnitt. Der Durchschnitt ist das Maß. Und wer jenseits des Durchschnitts verarbeitet, fühlt und beispielsweise Ideen produziert, irritiert den Mainstream.

Wie geht Kommunikation, wenn nichts verständlich ist?

Wenn wir unsere Gedanken in einen Raum bringen, etwa einen Meetingraum, spielt vieles eine Rolle. Was der Kontext mit uns macht, was in uns entsteht und was Raum bekommen darf – und was nicht. Wer sich der eigenen Anderswahrnehmung nicht bewusst ist, geht still davon aus, dass die anderen ihn oder sie schon verstünden. Das führt zu Missverständnissen.

“Ist doch klar, dass…“!” ist es nicht. Nicht nur Worte sind Schall und Rauch, auch alles andere. Informationen finden nicht zueinander.

Wer aufgrund der eigenen Anderswahrnehmung gelernt hat, sich zurückzunehmen, hält aber auch etwas zurück, was hilfreich sein könnte.

Was bedeutet das für kommunikativen Austausch? Wie mache ich mich und meine Gedanken und Ideen verständlich? Indem ich meine Wahrnehmung nicht zum Maßstab mache. Was wir überhaupt nicht gelernt haben.

Als Moderation angelegte Einigungsprozesse scheitern nicht selten an unterschiedlichen Wahrnehmungen. An kleinen und großen Irritationen. Daran, dass wir uns einigen oder verständigen wollen – und dafür nach verbindenden Worten suchen. Manchmal geht es auch um Gefühle, aber diese kommen verbalisiert oft seltsam flach daher…

Mittlerweise integrieren zwar immer mehr Kommunikationsansätze wie etwa die Gewaltfreie Kommmunikation die Tatsache, dass die verbale Verständigung ein Ding der Unmöglichkeit ist. Da geht es dann um Haltung. Aber was, wenn ich diese gar nicht fühlen und in Worte fassen kann? Dann wird dieser Kommunikationsansatz zur Farce.

Das Ende der Kommunikation, wie wir sie verstehen

Unsere Kommunikationsansätze zielen immer noch auf Sprache. Wir gehen davon aus, dass über Worte eine Art Austausch von Wahrheit stattfinden kann. Doch gemeinsames Verstehen kann es nur geben, wenn wir aufhören, verstehen als “verarbeiten in unserem Sinn” zu interpretieren.

Solche Vereinigung fremder Gedanken in uns selbst ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wir versuchen sie auf der verbalen Ebene, suchen nach Abgleich zwischen “dir und mir”. Du bist aber du. Und ich bin ich. Und wir ist etwas anderes, mehr als ich und du und auch nicht die Summe davon. Es steht für sich allein.

Das Spannende an der Unterschiedlichkeit der Wahrnehmung dagegen steht kaum im Raum. Wir gehen still davon aus, dass wir da alle gleich sind, suchen Verbindung durch Gleichheit, nicht durch Unterschiedlichkeit.

Warm Data: Was nicht gesagt wird und doch verbindet

An jenem Abend habe ich eine starke Verbindung über die Unterschiede hinaus gefühlt. Unmöglich das zu verbalisieren. Und auch gar nicht nötig, denn es gab da was im Raum, das stärker war. Es ist das, was die Tochter von Gregory Bateson Nora “warm data” nennt. „Warm Data“ bezieht sich auf Informationen, die den Kontext, die Beziehungen und die vielfältigen Wechselwirkungen in komplexen Systemen berücksichtigen.

Da waren Menschen jenseits der 40 Jahre zusammen, die das erste Mal über diese Phänomene in ihrer Wahrnehmung sprachen. Phänomene, die meist erst spät auffallen, weil keiner über sie spricht.

Sind wir nicht alle neurodivers?

Hat nicht jeder von uns eine ganz eigene Art zu erkennen? Und was wissen wir von der Art des Denkens, Fühlens und Erkennens der Anderen, wenn wir nie danach fragen. Viele Menschen erkennen erst mit 40, 50 Jahren, dass sie anders denken, fühlen, wahrnehmen. Und ich wünsche meinen jüngeren Lesenden, dass sie eine Welt erleben, in der sie früher ihre Stärken entdecken dürfen. Im kleinen oder auch im Großen. Doch wir sind nicht aufmerksam dafür: Wir wollen uns einigen, zu Kompromissen kommen, ein gemeinsames Verständnis entwickeln. Dieses Vorhaben allein ist schon absurd.

„Du hast einen so anderen Denkstil als ich“, sagte mir kürzlich ein Kollege. Immer wieder ringen wir um den Weg zu gemeinsamer Erkenntnis. Der ist umso steiniger, desto mehr es ums Detail geht. Und immer wieder neigen wir dazu, unsere Art des Erkennens als maßgebliche zu begreifen.

Ich selbst aber kann mir ja gar nicht vorstellen, wie andere zu Erkenntnis kommen. Ich kann nur annehmen, dass es so ist. Den Wert darin sehen.

Mich hat dieser Abend, an dem ich die Synästhesie entdeckte, sehr berührt. Er hat mich dann wieder an ein Gedicht von Kafka erinnert, dass mit den Zeilen endet: „Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.“

Als ich diesen Text das erste Mal veröffentlichte, spielte eine Teilnehmerin das Audio ihrem Vater vor. “Das ist es, das habe ich auch”, sagte dieser.

Als ich diesen Text das erste Mal veröffentlichte, spielte eine Teilnehmerin das Audio ihrem Vater vor. “Das ist es, das habe ich auch”, sagte dieser. Endlich konnte er in Worte fassen, was es doch schon so lange fühle.

Dieser Text wurde erstmals mit Podcast auf Substack veröffentlicht, wo er regelmäßig aktualisiert und mit weiterführenden Infos versehen wird. Als Abonnent profitierst du von diesem Service.

Anders sein von Svenja Hofert

Nr. 79 Synästhesie und Fühlsehen

Weiterlesen auf Substack

Bild mit Dall-E erstellt.

Der Beitrag Synästhesie: Ich fühlsehe was, was du nicht siehst erschien zuerst auf Svenja Hofert.

Svenja Hofert

Next Post

Why Accenture and Martian see model routing as key to enterprise AI success

Please login to join discussion

Recommended.

Perplexity unveils revenue sharing plan for publishers

30. Juli 2024

A new benchmark for AI investment: Swift Ventures unveils system to separate talk from action

9. Dezember 2024

Trending.

KURZGESCHICHTEN: Sammlung moderner Kurzgeschichten für die Schule

24. März 2025

Google Cloud launches AI Agent Space amid rising competition

21. November 2024

UNTERRICHT: Entwicklung von Unterricht und Vorbereitung in den letzten 15 Jahren

19. Januar 2025

Qodo’s fully autonomous agent tackles the complexities of regression testing

4. Dezember 2024

UNTERRICHT: Prompts und die Gefahr der Confirmation Bias

30. November 2024
Arbeit 4.0 und KI: die Zukunft ist jetzt!

Menü

  • Impressum
  • Datenschutzerklärung

Social Media

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
No Result
View All Result
  • Home
  • Review
  • Apple
  • Applications
  • Computers
  • Gaming
  • Microsoft
  • Photography
  • Security