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#kAIneEntwertung – Wie Lernen berühren kann

by Bob Blume
21. September 2025
141 9
Home Bildung
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Lange ist es her, dass es eine Blogparade gab. Umso mehr freue ich mich über die Blogparade zu sehr zentralen Fragen rund um Lernen und KI.  Eine Blogparade ist eine Art kollektives Nachdenken zu einem Thema. Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen – Forschende, Lehrkräfte, Eltern, Studierende – schreiben Beiträge zu einer gemeinsamen Leitfrage. Im Fall von #kAIneEntwertung laden Anika Limburg und Joscha Falck dazu ein, über die Frage nachzudenken, wie Künstliche Intelligenz unsere Vorstellungen von Leistung und Bildung verändert. Ihr Ausgangspunkt: KI generiert Texte, Bilder oder Code in Sekunden – Aufgaben, für die Menschen früher Zeit, Übung und Bildung gebraucht hätten. Was bedeutet das für Prüfungen, für Noten, für die gesellschaftliche Anerkennung von Leistung? Droht eine schleichende Entwertung oder ist es Zeit für eine neue Anerkennungskultur?

Grundlagen

Mich beschäftigt in diesem Zusammenhang meine momentane Leitfrage: Wie kann Lernen berühren? (Wenn jemand an der Hinleitung interessiert ist, diese gibt es durch den Vortrag auf der re:publica). Der Kern: Wenn Lernen nur als Ergebnis verstanden wird – als fertiger Text, als richtig gelöste Aufgabe, als Produkt –, dann gerät es tatsächlich in Konkurrenz mit Maschinen, die solche Outputs inzwischen oft schneller und fehlerfreier liefern. Eine outputorientierte Bildung schafft sich selbst ab. Wenn Lernen jedoch als ein Prozess begriffen wird, in dem junge Menschen Erfahrungen machen, Resonanz spüren, Transformation erleben und Unbestimmtheit aushalten, dann ist es unersetzbar.

„Eine outputorientierte Bildung schafft sich selbst ab.“

Resonanz statt Output

Hartmut Rosa leitet von seiner Resonanztheorie die sogenannte Resonanzpädagogik ab Er unterscheidet dabei Kompetenz und Resonanz: Kompetenz ist Aneignung, Resonanz ist Anverwandlung. Das ist insofern von Belang, als dass diese Anverwandlung sich gleichsam auf Stoff und Individuum bezieht. Es geht also nicht nur um die Effizienz einer Aneignung, die auch über Chat-Bots geleistet werden kann (schließt diese aber auch nicht aus). 
Ein Beispiel: Eine Schülerin kann die Photosynthese erklären – korrekt, so wie es im Lehrbuch steht. Das ist Kompetenz. Aber Resonanz entsteht dann, wenn diese Schülerin im Biologieunterricht ein kleines Experiment mit Pflanzen erstellt und versteht, dass diese unsichtbare chemische Reaktion das eigene Leben trägt – und sie spürt dabei Staunen, eine Verbindung zur Welt, vielleicht sogar Dankbarkeit. Wer denkt, dies sei ein Ideal, hat Recht. Dass Phänomene immer in der gleichen Weise berühren, ist unrealistisch. Aber hier geht es auch um eine Zielsetzung fürs KI-Zeitalter, an die man sich annähern kann.

„Kompetenz ist Aneignung, Resonanz ist Anverwandlung.“

Wenn Schule ausschließlich auf Output setzt, dann reicht der Lehrbuchsatz. Doch das kann KI längst liefern. Entwertet wird nicht das Lernen, sondern die Verkürzung des Lernens auf Ergebnisse. Vielleicht kann man dies auch positiv sehen: KI zwingt uns also, wieder ernsthaft über das nachzudenken, was Rosa das „Knistern im Klassenzimmer“ nennt: Momente, in denen Welt antwortet, in denen Schüler:innen merken, dass Lernen mehr ist als das Abarbeiten von Aufgaben.

Transformation statt Entfremdung

Douglas Yacek beschreibt Lernen als transformative Erfahrung – Erfahrungen, die Horizonte erweitern, ein sinnerfülltes Leben fördern und die Lernenden zu Quellen intrinsischen Werts innerhalb der Fächer führen. Der Wert liegt also weder in dem Austausch (z.B. durch Noten) noch in der Pflicht. Sondern lapidar darin, dass ich auch nachdem ich aus dem Klassenzimmer gegangen bin, die Möglichkeit habe, Interesse zu entwickeln.

Ein Beispiel: In einer Deutschklasse lesen die Jugendlichen nicht nur Goethes Faust als Pflichtlektüre, sondern sie setzen sich in einem Projekt die Frage: Was sind heute eigentlich die „Teufelspakte“, die wir als Gesellschaft schließen? Plötzlich wird aus einem Klassiker eine brennend aktuelle Auseinandersetzung mit Klimakrise, KI oder Konsum. Das ist Transformation: Ein Text aus dem 19. Jahrhundert wird zum Spiegel für die eigene Lebenswelt. Ich würde soweit gehen, diese altbekannte Form des Alltagsbezug in dieser Zeit nochmals zu erhöhen. Denn ohne diese wird es schwer, die Relevanz von Stoffen zu verdeutlichen, die immer noch den Horizont der Lernenden erweitern (können).

Yacek weist aber auch darauf hin, dass diese Art des Lernens keineswegs die Norm ist. Viel häufiger erleben Schüler:innen passive Folgsamkeit, Notenjagd und Entfremdung. Genau hier liegt die Gefahr: Wenn KI nur dazu benutzt wird, alte Formate bequemer zu machen, also Hausaufgaben schneller, Klassenarbeiten leichter, dann verstärkt sich die Entfremdung. Entfremdung heißt: Indifferenz (der Stoff spricht nicht zu mir) oder sogar Repulsion (ich lehne den Stoff ab). Transformation entsteht dagegen, wenn KI nicht den Sinn ersetzt, sondern Lernende dabei unterstützt, ihren eigenen Zugang zu Sinn zu entwickeln.

„Transformation entsteht dagegen, wenn KI nicht den Sinn ersetzt, sondern Lernende dabei unterstützt, ihren eigenen Zugang zu Sinn zu entwickeln.“

Unbestimmtheit als Chance

Heidrun Allert und Michael Asmussen sprechen von Bildung als produktiver Umgang mit Unbestimmtheit.
KI produziert Antworten, ja – aber Antworten, die selbst unbestimmt bleiben. Sie müssen geprüft, eingeordnet, interpretiert werden. Genau das kann zum Ausgangspunkt einer neuen Lernkultur werden.

Ein Beispiel: Statt eine Erörterung zu schreiben, die leicht von ChatGPT erledigt werden kann, könnte eine Aufgabe lauten: „Lass dir eine Erörterung von ChatGPT generieren, markiere die Stellen, die du überzeugend findest, und diskutiere im Plenum, wo die Argumentation schwach ist.“ Hier verschiebt sich das Lernen: Es geht nicht mehr um das bloße Produkt, sondern um den Umgang mit Unbestimmtheit, um Kritik, Urteilskraft, Aushandlung. Das Problem an Unbestimmtheit ist, dass sich schulische Strukturen (auch aus gutem Grund und der eigenen Logik heraus) diesen versperren. Falls dem Argument gefolgt wird, dass Berührung wichtig wird und dies durch Bezüge und Raum erreicht werden kann, wäre eine Folgefrage also, wie sich das Unplanbare planen ließe. Hier sprechen die beiden Autoren von performativen Praktiken. Das ist, kurz gesagt, zum Beispiel, was alle Teilnehmenden dieser Blogparade machen: Teilnehmen an einem gemeinsamen Bildungsprozess, in dem das Ergebnis nicht feststeht. In der Schule bedeuten diese performativen Praktiken – Prozesse, die von allen Beteiligten mitgestaltet werden; sie machen Schule zu einem Resonanzraum. Das heißt: Lernen geschieht in Beziehungen, in der Auseinandersetzung, im Dialog mit anderen und mit Welt.

Globale Perspektive: Disengagement und Ungleichheit

Rebecca Winthrop beschreibt das Phänomen des „disengaged teen“ (gleichnamiges Buch The Disengaged Teen): Jugendliche weltweit werden passiv gegenüber einer Bildung, die  keinen Sinn, keine Resonanz, keine Relevanz erzeugt. Sie sitzen im Klassenzimmer, sind physisch anwesend, aber mental abwesend.

KI kann dieses Problem verschärfen. Denn wer Zugang zu Geräten, schnellem Netz und reflexiver Begleitung hat, kann KI als Lernpartner nutzen. Wer das nicht hat, bleibt abgehängt. Damit stellt sich die Frage der sozialen Entwertung neu: Nicht nur die Entwertung von Textproduktion oder Zertifikaten, sondern die Entwertung von Lebenswegen ganzer Gruppen, die keinen Zugang zu produktiver, relevanter Bildung haben.

Antworten auf die Blogparade-Fragen

Vor dem Hintergrund dieser Hinleitung lassen sich die Fragen der Blogparade holzschnittartig beantworten.

1. Sind Prüfungen, Noten und Zertifikate noch Ausdruck individueller Leistung?
In der klassischen Form kaum noch. Wenn Leistung nur das Ergebnis ist, kann KI diese Leistung imitieren. Prüfungen müssen sich daher verändern. Sie müssen den Prozess einbeziehen: die Art, wie jemand recherchiert, diskutiert, auswählt, reflektiert. Das kann zum Beispiel durch Portfolioarbeit geschehen, in dem Schüler:innen ihre Lernwege dokumentieren, statt nur Endprodukte abzugeben. Oder dadurch dass die Recherche selbst und ihre Reflexion Teil der Prüfungsleistung wird.

2. Welchen Stellenwert kann Textproduktion als akademische Leistung beanspruchen?
Texte bleiben zentral, aber nicht als bloße Reproduktion. Ein guter Text ist nicht das, was ChatGPT liefert, sondern das, was aus einer echten Auseinandersetzung entsteht: die Auswahl eines Beispiels aus der eigenen Lebenswelt, die Verknüpfung von Theorien, der Mut, eine steile These zu formulieren. Eine Hausarbeit, die ChatGPT mitformuliert hat, kann wertvoll sein, wenn die Studierenden darin reflektieren, warum sie etwas verändert, gestrichen oder erweitert haben. Es bleibt dabei, dass der „Human in the loop“ (Mollick) ausschlaggebend ist.

3. Wie gehen wir damit um, dass Berufsfelder verschwinden, Kompetenzen sich verschieben und Ungleichheiten sich vertiefen?
Die Antwort liegt nicht nur im Unterricht, sondern auch in den Strukturen. Wir brauchen eine Bildungspolitik, die KI nicht nur als Bedrohung reguliert, sondern als Anlass nimmt, die Ziele von Bildung neu zu denken, und zwar auch, indem sie die komplexe Frage beantwortet, die das Menschliche, der Umgang, die Empathie, die Solidarität sich in Implementieren lässt. Schulen müssen als Resonanzräume verstanden werden, in denen es nicht nur um Arbeitsmarktfähigkeit geht, sondern um Persönlichkeitsentwicklung, Demokratiekompetenz und die Fähigkeit, Unbestimmtheit zu gestalten. Dies hat auch in Bezug auf die Berufswelt einen wichtigen Stellenwert, weil Flexibilität, Kreativität und Lösungskompetenz hier zunehmend zentral werden. Das bedeutet auch, dass die Fragen nach Zukunftskompetenzen weiterhin deine Rolle spielen müssen – und werden. Und wir brauchen konkrete Förderprogramme, damit nicht nur privilegierte Schüler:innen von KI profitieren.

„Dies hat auch in Bezug auf die Berufswelt einen wichtigen Stellenwert, weil Flexibilität, Kreativität und Lösungskompetenz hier zunehmend zentral werden.“

Vom Leitbild zur Umsetzung

Es reicht nicht, im Kleinen zu experimentieren. Wenn Lernen wirklich berühren soll, dann betrifft das drei Ebenen:

  1. Das Leitbild von (nationaler) Bildung insgesamt: Weg von der Reduktion auf Output, hin zu Resonanz, Transformation und produktiver Unbestimmtheit.

  2. Die Strukturen der Verwaltung: Lehrpläne, Prüfungsordnungen, Curricula müssen Raum geben für Prozess-Orientierung und dürfen nicht nur Ergebnisse zählen.

  3. Die konkrete Unterrichtspraxis: Lehrkräfte brauchen Zeit und Freiheit, Aufgaben so zu gestalten, dass sie Neugier wecken, Resonanz zulassen und KI als Partner einsetzen können.

Fazit

KI entwertet nicht das Lernen selbst. Sie entwertet ein Verständnis von Lernen, das ohnehin schon hohl war: das reine Abprüfen von Ergebnissen. Die eigentliche Herausforderung ist, Lernen wieder relevant zu machen – und Relevanz entsteht dort, wo Lernen berührt. Wenn Schüler:innen nicht nur Antworten reproduzieren, sondern Welt erleben, Resonanz spüren, Horizonte erweitern und Unbestimmtheit gestalten, dann wird Lernen unverzichtbar.

Bob Blume

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