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„Hilfe, mein Mitarbeiter wählt die falsche Partei – darf ich was sagen?“ Moralische Überzeugungen und was sie im Job (nicht) zu suchen haben

by Svenja Hofert
23. Juni 2024
140 10
Home Digitalisierung
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Neulich hörte ich in einem Führungskräfteworkshop einen Manager sagen: „Ich würde niemals mit jemanden zusammenarbeiten, der die AFD wählt“. Sein Kollege, aus Ostdeutschland stammend, leitete die Filiale in Sachsen. Er erwiderte nüchtern: „Wie willst du das denn praktisch umsetzen?“

Es folgte eine lange Diskussion. Schließlich frage der ostdeutsche Manager: „Und was sagt der Betriebsrat dazu, wenn du die Leute in den sozialen Medien stalkst?“

Er argumentierte schließlich, natürlich würde es in seinem Unternehmen AFD-Wähler geben. Das lege schon die Statistik nahe. Er halte es so: Politik gehöre nicht in den Job.

Ich merkte an, dass ich keine Arbeitsrechtlerin sei und nicht befugt diese Auskunft zu geben, aber: Die Frage nach politischer Zugehörigkeit im Vorstellungsgespräch sei mit ziemlicher Sicherheit nur da erlaubt, wo dies eine unmittelbare Rolle spiele. Arbeitsrechtler, die dies lesen, bitte ich freundlich um ihre Einschätzung.

Wo Politik, da ist auch Ideologie nicht weit

Tatsache ist: Nichts ist spaltender und konfliktträchtiger als eine unterschiedliche moralische Einstellung. Wo Moral da auch Politik. Und wo beides zusammenkommt, da auch Ideologie. Das ist der Ort, an dem Grabenkämpfe toben. Die Coronapandemie war für mich ein Lehrstück negativer Gruppendynamiken und der Ausgrenzung des anderen Denkens.

Meine eigene Position entwickelte sich und differenzierte sich dabei aus. Dabei hilft mir eine wirklich tiefe Überzeugung: Mir geht es um Verständigung, um die Freiheit und Weiterentwicklung unseres Denkens. Und: Ich verabscheue Ideologie. Okay, erwischt – ja, ich habe moralische Grundüberzeugungen.

Erst kommt das Fressen, dann die Moral?

In der Tat ist oft zu beobachten, dass existenzielle Bedürfnisse stärker sind als vieles andere – aber eben auch nicht immer. Sonst würden manche Menschen eben nicht auf der Stresse landen…

Dass moralische Einstellungen ein Spaltungspotenzial haben, zeigte die Coronapandemie. Aber auch in den Firmen ist zu beobachten, dass moralische Haltungen explosives Konfliktpotenzial bergen. Schließlich neigen sie dazu, sich politisch aufzuladen.

Die „Moral Foundations“ oder „Moralfundamente“ sind ein Konzept des Psychologen Jonathan Haidt. Er hat damit ältere Konzepte weiterentwickelt, etwa das des Moralpsychologen Lawrence Kohlberg. Ihm ist die bekannte Einteilung in vorkonventionelle, konventionelle und postkonventionelle Denklogiken zu verdanken, die wiederum ihren Weg in die Ich-Entwicklung gefunden hat.

Es geht bei Haidt um Grundlagen moralischer Bewertungen und Vorstellungen in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften. Dabei muss man betonen: Seine Untersuchungen beziehen sich auf die USA. Hier haben Themen wie Liberalismus eine andere Tradition als bei uns, so dass die verwendeten Begriffe für uns oft andere Inhalte transportieren.

Haidt identifizierte sechs Hauptdimensionen oder „Moral Foundations“, die die Basis für unser moralisches Denken und Verhalten bilden:

Schaden / Fürsorge (Care/Harm): Diese Dimension bezieht sich auf Empathie und Sorge um das Wohl anderer. Menschen, die diese Moral Foundation stark betonen, legen Wert auf Mitgefühl, Hilfe und den Schutz von Schwächeren. Korrelationen mit den Big Five-Persönlichkeitsmodell bestehen bei der Dimension Kooperation / Verträglichkeit. Das heißt diese Menschen sind tendenziell mehr auf andere Menschen und weniger auf sich und ihre Selbstverwirklichung bezogen.
Fairness / Betrug (Fairness/Cheating): Hier geht es um Gerechtigkeit, Kooperation und den Umgang mit Betrug. Menschen achten darauf, dass Ressourcen fair verteilt werden und dass betrügerisches Verhalten vermieden wird. Big Five-Korrelationen bestehen mit der Dimension Gewissenhaftigkeit, die die Subfacette Regelorientierung enthält.
Gruppenzugehörigkeit / Loyalität (Loyalty/Betrayal): Diese Dimension dreht sich um die Bindung an soziale Gruppen, wie Familie, Gemeinschaft oder Nation. Menschen mit einer starken Ausprägung dieser Foundation heben die Bedeutung von Loyalität und Zusammenhalt hervor. Auch hier korreliert vor allem die Dimension Kooperation / Verträglichkeit.
Autorität / Respekt (Authority/Subversion): Hierbei handelt es sich um die Akzeptanz und den Respekt vor Hierarchien, Autoritätspersonen und Traditionen. Menschen, die diese Dimension betonen, heben die Notwendigkeit von Respekt vor Autoritäten und sozialen Normen hervor. Big Five-Korrelation besteht mit der Dimension Gewissenhaftigkeit. Auffällig ist auch, dass in der Dimension Offenheit eine negative Korrelation besteht – diese Überzeugungen sind also mir geringerer Offenheit verbunden.
Heiligkeit / Verletzung (Sanctity/Degradation): Diese Foundation betrifft das moralische Empfinden im Zusammenhang mit Reinheit, Tabus und spirituellen oder religiösen Werten. Menschen, die dies stark berücksichtigen, legen Wert auf die Bewahrung von heiligen oder als heilig betrachteten Aspekten. Auch hier besteht eine negative Korrelation zu Offenheit.
Freiheit / Unterdrückung (Liberty/Oppression): Diese Dimension bezieht sich auf die Betonung der Freiheit und den Widerstand gegen Unterdrückung und Tyrannei. Menschen mit einer starken Ausprägung dieser Foundation verteidigen individuelle Rechte und Freiheiten. Big Five-Korrelationen konnte ich nicht finden. Diese Dimension wurde später hinzugefügt und ist in der von mir genutzten Studie nicht vertreten.

Interessant: Konservativismus wurde bis vor kurzem oft in Zusammenhang mit einer geringeren Offenheit gebracht – was in Bezug auf  die moralische Dimension Autorität/Respekt auch zutrifft. Doch verschiebt sich das Verständnis gerade, so dass sich bewahrende und die Tradition schützende Tendenzen meiner Meinung nach in allen Parteien finden. Es lassen sich nicht immer eindeutige Bezüge zu Parteien herstellen

Blicken wir auf Deutschland sehen wir auch kollektive Ausprägungen, die sich von anderen Ländern wie den USA unterscheiden – und vielleicht auch Ursache für den schleppenden Kulturwandel sind:

Die Betonung der Schaden / Fürsorge-Foundation könnte in sozialen Dienstleistungen, dem Wohlfahrtsstaat und der Bereitschaft zum Schutz von Minderheiten und Schwächeren sichtbar sein. „Wir müssen allen mitnehmen“ höre ich in Bezug auf die Transformation eigentlich nur aus deutschen Unternehmen.
Die Fairness / Betrug-Foundation spiegelt sich möglicherweise in der deutschen Betonung von Gleichheit, rechtlicher Gerechtigkeit und der Ablehnung von Korruption wider.
Die Gruppenzugehörigkeit / Loyalität-Foundation könnte sich vielleicht sogar im Staatswesen und der Bürokratie zeigen: Alle werden formell gleichbehandelt. Im Zweifel noch ein Formular.
Die Autorität / Respekt-Foundation könnte sich in Disziplin, Respekt vor Gesetzen und sozialen Normen spiegeln, weniger in Hierarchien. Diese werden bei uns traditionell „understatet“. Das Streben nach Augenhöhe in der agilen Szene ist für mich ein Spiegel davon. Viele mögen es nicht, wenn jemand herausgehoben ist. Das ist ganz anders als in den USA wo man Menschen bewundert, die mehr leisten als andere.
Die Heiligkeit / Verletzung-Foundation mag in der Wertschätzung von Natur, Umweltschutz zugunsten der rückläufigen religiösen Werten zum Ausdruck kommen. Wir streben danach Vorreiter zu sein – und in der Tat hat das bisweilen religiöse Züge.
Die Freiheit / Unterdrückung-Foundation könnte in der deutschen Betonung von Meinungsfreiheit und demokratischen Werten erkennbar sein. Sie spiegelt sich am ehesten dort, wo es um liberale Werte geht, in Extremfall vielleicht im Recht auf „schnelles Autofahren“. Hier geht es auch um Themen wie Eigentumsrechte oder die Berufswahlfreiheit.

Fazit: Appell für Toleranz und Klarheit

Wenn Menschen zusammenarbeiten, treffen sie stets auf unterschiedliche moralische Überzeugungen. Wir werden unweigerlich mit Leuten zusammentreffen, die eine andere Überzeugung als wir vertreten. Sie legt schon ganz nahe, jenseits unserer Bubbles. Haben wir das Recht andere als Mensch zu verurteilen? Sicher nicht. Wir können immer nur Verhalten sehen. Ich verurteile es klar, wenn jemand Plastik ins Meer schmeißt. Ich stelle diese Person zu Rede.

Aber es ist dann das Verhalten nicht der Mensch. Das sollten wir uns auch im Job zu eigen machen. Und dazu braucht es klare Prinzipien – aber nicht eine einzige bestimmte moralische oder politische Überzeugung.

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Weiterführend

Jonathan Haidt (2013): The rightous mind. Why good people are devided by Politics and Religion, Fragebögen unter https://moralfoundations.org
Internetportal, auf dem Sie auch die eigenen Überzeugungen testen können, aber Vorsicht die Fragen sind zu amerikanisch für uns, hier
Hirsh, Jacob et al: Studie (2010) Compassionate Liberals and Polite Conservatives: Associations of Agreeableness With Political Ideology and Moral Values, bei Researchgate

Foto von Anete Lusina: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-im-schwarzen-spaghettibugeloberteil-5723266/

Der Beitrag „Hilfe, mein Mitarbeiter wählt die falsche Partei – darf ich was sagen?“ Moralische Überzeugungen und was sie im Job (nicht) zu suchen haben erschien zuerst auf Svenja Hofert.

Svenja Hofert

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